In der Untersuchung „Radmesser“ hat die Zeitung „Tagesspiegel“ erhoben, mit welchem Abstand Radfahrende im Berliner Straßenverkehr überholt werden. Dazu wurde im Herbst 2018 bei 100 Radfahrenden am Fahrradrahmen ein Sensor montiert, der die Abstände zwischen dem Rad und der seitlichen Umgebung misst, also Objekte, Fahrzeuge, Personen.
So konnte unter anderem erfasst werden, wie weit entfernt sich Radfahrende zu parkenden Autos befinden oder mit welchem Abstand sie von Kraftfahrzeugen überholt werden. Bei der Erhebung lag besonders der zu geringe Überholabstand im Fokus, da er eine große Gefährdung für Radfahrende darstellt.
Die Ergebnisse zeigen, dass mehr als die Hälfte der Teilnehmenden mit einem zu geringen Abstand von unter 1,5 Metern überholt wurde. In einigen Fällen waren die Überholmanöver sogar äußerst riskant, denn der Abstand betrug weniger als einen halben Meter. Ein weiteres Ergebnis: Radfahrende, die einen Helm trugen, wurden mit einem größeren seitlichen Abstand überholt als die ohne Helm.
Weitere Kriterien der Erhebung waren unter anderem das Alter, die Tageszeit, der Bezirk und die Ausstattung der Radler. Das Alter hatte bei der Untersuchung keinen merklichen Effekt auf den Überholabstand, genauso wenig wie das Tragen einer Warnweste. Dagegen waren die Tageszeit und der Bezirk, in dem sich die Radfahrenden aufhielten, wichtig. Auch die Geschwindigkeit war entscheidend. Wer schneller unterwegs war, wurde seltener und mit mehr Abstand überholt.
Hier die Auswertung und Informationen zur Methode, wie gemessen wurde.